Am 12. August musste Rot-Weiß Oberhausen in der Regionalliga West bei der U21 des 1. FC Köln antreten. Nach 89 Minuten stand es 1:4 aus RWO-Sicht, dann wurde die Partie abgebrochen.
Zur Erinnerung: Einige Kölner Fans hatten sich als Ordner verkleidet dem Oberhausener Fanblock genähert, dort die Fahne der RWO-Fangruppierung "Semper Fidelis" gestohlen und waren damit über den Platz zurück in Richtung Kölner Fans gerannt, verfolgt von den aufgebrachten RWO-Fans.
Ich habe keine Hoffnung auf die drei Punkte. Aber es geht auch in erster Linie nicht darum. Viel mehr darum, wie schlecht sich der 1. FC Köln verhalten hat. Der Sicherheitsdienst des FC hat das verbockt.
Hajo Sommers
Nach rund 30 Minuten wollte der Schiedsrichter weiterspielen lassen, RWO lehnte das ab. Nun wird vermutlich am 12. September verhandelt, wie das Spiel gewertet wird. RWO-Boss Hajo Sommers ist wenig optimistisch, dass die Zähler nach Oberhausen wandern. Gegenüber RevierSport betonte er: "Ich habe keine Hoffnung auf die drei Punkte. Aber es geht auch in erster Linie nicht darum. Viel mehr darum, wie schlecht sich der 1. FC Köln verhalten hat. Der Sicherheitsdienst des FC hat das verbockt. Und wir wollen das aufgearbeitet wissen. Wir sind mit dem Thema noch nicht fertig."
Schon kurz nach der Partie war Sommers aufgebracht und erklärte: "Es war vollkommen klar, das hat mir jeder von der Security im Stadion bestätigt, dass mindestens 200 bis 300 der Ultras vom 1. FC Köln kommen würden. Dann setze ich kein Spiel an in einem Stadion, das die Voraussetzungen nicht erfüllt. Daher geht es darum, dass sich ein Bundesligist Dinge erlaubt, die sich ein regionaler Traditionsverein nicht leisten kann."
Sommers ist sich sicher, dass jedes andere derartige Spiel als Hochsicherheitsspiel angesehen worden wäre. Seine Meinung: "Ich bekomme kein Spiel auf einen Freitagabend gesetzt, wo sich der Gegner mit 200 Ultras ankündigt. Daher hätte dort mehr Security sein müssen, um das zu verhindern. Wenn sie da waren, standen sie nicht da, wo sie hätten sein müssen."
Vermutlich wird RWO die Punkte nicht bekommen, damit kann Sommers leben. Ginge es nach ihm, würde es die Partien gegen Zweitvertretungen sowieso nicht mehr geben. Schaut man auf den sportlichen Teil, dann fällt auf, dass die U21 des FC gegen RWO mit Bright Akwo Arrey-Mbi, Niklas Hauptmann, Denis Huseinbasic oder Steffen Tigges einige Profis einsetzte.
Gegen diese Kölner Mannschaft hätte auch Münster nicht gewonnen.
Hajo Sommers
RWO musste gegen eine Mannschaft ran, die nach dem Ende des Transferfensters so nie mehr auflaufen wird. Arrey-Mbi wechselte zum Zweitligisten Hannover 96, Hauptmann zurück zu Dynamo Dresden, Tigges oder Huseinbasic sind aufgrund des engen Kaders der Profis aktuell dort gefragt und eingeplant.
Das Wort "Wettbewerbsverzerrung" macht hier immer die Runde. Sommers: "Gegen diese Kölner Mannschaft hätte auch Münster nicht gewonnen." Daher positioniert sich der RWO-Boss auch häufig gegen die Verbände, um seine Meinung zu verkünden, die besagt, dass die U-Mannschaften in der Regionalliga nicht antreten sollten. Doch viel Erfolg dürfte er mit seiner Idee nicht haben, ihm ist aber wichtig: "Ich bin nicht hier, um mich beim Verband beliebt zu machen. Ich stehe für die Interessen von RWO. Ich bin für meinen Verein da."